Geschichte

Historische Geschichte
Schloßborn ist eines der wohl kleinsten Dörfer im Taunus. Nur wenige Leute wissen, dass dieses kleine Dorf in früheren Zeiten eine bedeutende Rolle in der Region zwischen Limburg, Mainz und Frankfurt spielte. Aus diesem Grund haben wir die zur Verfügung stehenden Informationen versucht zeitgerecht aufzuarbeiten und allen Interessierten über das Internet zugänglich zu machen.

Zwischen Schloßborn und Kröftel lässt sich auch heute noch der Verlauf des römischen Limes feststellen. Vom 1. bis 3. Jahrhundert hielten die Römer das Land besetzt. Im 4. und 5. Jahrhundert pflanzten die Alemannen zum Schutze gegen das Vordringen der Franken Hecken: die Bezeichnungen Kalbshecke, Eselshecke und Haderhecke weisen darauf hin. Erst Im 6. Jahrhundert gelang es den Franken vom Westen her in die Mainebene, ins Frankenland vorzustoßen. Mit ihnen zog das Christentum in die vom Heidentum geprägte Landschaft ein. Schloßborn wurde in diesen Jahren zum Zentrum eines weit ausgedehnten 24 Ortschaften umfassenden Kirchensprengels.
Kunstgeschichte
Der alte Hochaltar (1713/14) in der Kirche enthält ein Bild, das die "Aufnahme Mariens in den Himmel" genannt wird. Es ist die Kopie eines Bildes des Hauptmeisters der venezianischen Malerei Jacopo Robusti, genannt il Tintoretto (1518 - 1594). Weitere Werke dieses Meisters können auch im Dresdner Zwinger Museum bewundert werden; die Restauration erfolgte 1965 von Bernhard Sucker, Mainz. Die beiden Holzfiguren "St. Florian" und "Barockmadonna" (1730) stammen aus der Werkstatt des Bildhauers Cornelius Andreas Donett (1682 - 1748); sie wurde bei der Auflösung des Kapuziner Ordens in Königstein nach Schloßborn gebracht.

Der Terrakotta-Kreuzweg wurde in der Werkstatt des Benediktinerklosters Maria Laach in den Jahren 1924/25 angefertigt. Das moderne Altarbild (Cassein) von Jupp Jost, Schlangenbad, versinnbildlicht "Die Sendung"; es entstand 1958. 

Im Chorraum der Kirche rechts findet sich eine gotische Madonna mit Kind aus dem Anfang des 16 Jahrhunderts. Die Voigt-Orgel aus dem Jahre 1868 wurde 1990 renoviert.
Kirchengeschichte
Unter dem Mainzer Erzbischof Willgis (975 - 1011), der in den Anfängen Kaisers Ottos III. Reichsregent war, wurde 980/85 eine Pfarrei in Brunnon errichtet und eine Holzkirche gebaut. Sie wurde durch den unter abenteuerlichen Umständen aus Dänemark geflüchteten Bischof Staggo eingeweiht. Kaum zwei Generationen später wurde die Holzkirche durch eine aus Stein gebaute Kirche ersetzt, die 1043 von dem Mainzer Erzbischof Bardo (1031 - 1051) geweiht wurde.

Um 1540 zog die Reformation in Schloßborn ein; sie währte bis zum 4. Advent des Jahres 1604. 1713/14 wurde die siebenhundert Jahre alte Kirche vergrößert; erst am 28.9.1729 wurde sie konsekriert. 1955 erfolgte die Grundsteinlegung für die Erweiterung des neuen Kirchenraumes. Die Konsekration wurde am 10. und 11. Mai 1958 vom Ehrenbürger Schloßborns, Bischof Dr. Wilhelm Kempf (1949 - 1981) vorgenommen. Zum Pfarrbezirk Schloßborn gehören heute die Filialgemeinden Ehlhalten und Glashütten.
Letzte Bearbeitung: 23.09.2002 23:04:37 Zurück